Im Sep­tem­ber 2024 orga­ni­sier­te das ZMO-For­schungs­feld Repre­sen­ta­ti­ons of the Past gemein­sam mit MIDA (Modern India in Ger­man Archi­ves, 1706–1989) und dem von der Leib­niz-Koope­ra­ti­ve Exzel­lenz geför­der­ten Pro­jekt CRAFTE (Craf­ting Ent­an­gle­ments: Afro-Asi­an Pas­ts of the Glo­bal Cold War) einen zwei­tä­gi­gen Work­shop mit dem Titel „Per­spec­ti­ves on Modern Indi­an Histo­ry through the Lens of Ger­man Archives“.

Abs­tract

Die Reich­hal­tig­keit und das Poten­ti­al deut­scher Archiv­be­stän­de für die Geschichts­schrei­bung des moder­nen Indi­ens wur­de bis­her wenig beach­tet. Für die inter­na­tio­na­le Gemein­schaft von Historiker*innen Indi­ens kön­nen die­se Quel­len aller­dings neue For­schungs­per­spek­ti­ven eröff­nen, die bis­her von einer über­trie­be­nen Fixie­rung auf bri­ti­sche Kolo­ni­al­ar­chi­ve ver­stellt wur­den. Dar­über hin­aus schär­fen die­se Quel­len den Blick auf die moder­ne Geschich­te deutsch-indi­scher Ver­flech­tun­gen und eröff­nen inno­va­ti­ve For­schungs­fra­gen für trans­na­tio­na­le his­to­ri­sche Ver­glei­che und his­to­ri­sche Unter­su­chung von „Globalisierungs“-Prozessen.

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Bericht

Das Ziel die­ses Work­shops war es, metho­di­sche und kon­zep­tu­el­le Ansät­ze in Bezug auf die Geschich­te des moder­nen Indi­ens auf Basis von Quel­len aus deut­schen Archi­ven kri­tisch zu dis­ku­tie­ren. Dabei waren wir mit zen­tra­len Pro­ble­men beschäf­tigt, die das MIDA-Pro­jekt wäh­rend sei­nes Ver­laufs stets beglei­tet haben. Dar­un­ter sind bei­spiels­wei­se die Ver- und Ent­flech­tun­gen von deutsch­spra­chi­gen und indi­schen his­to­ri­schen Akteu­ren, die ver­floch­te­nen archi­vi­schen Spu­ren die­ser Ver­gan­gen­heit, sowie die Logik des Archivs. Wie kön­nen wir kolo­nia­len Archi­ven begeg­nen, und was kön­nen uns deut­sche Archi­ve über die Hand­lungs­macht his­to­ri­scher Akteu­re aus Indi­en und dar­über hin­aus erzählen? 

Die Organisator*innen des Work­shops und Herausgeber*innen der geplan­ten, beglei­ten­den Publi­ka­ti­on, Anan­di­ta Baj­pai, Hei­ke Liebau and Nico Putz haben dafür Autor*innen frü­he­rer Bei­trä­ge im pro­jek­tei­ge­nen MIDA Archi­val Refle­xi­con dazu ein­ge­la­den, ein oder zwei spe­zi­fi­sche Quel­len, die sie bereits in ihren Bei­trä­gen vor­ge­stellt hat­ten, tie­fer zu ana­ly­sie­ren und im Lich­te der oben auf­ge­wor­fe­nen Fra­gen zu prä­sen­tie­ren. Die Quel­len, die von den Teilnehmer*innen aus­ge­wählt wur­den, beweg­ten sich dabei von rein tex­tu­el­len Erzeug­nis­sen wie Ego-Doku­men­ten und Ver­wal­tungs­schrift­gut über visu­el­le Medi­en wie Foto­gra­fien und Male­rei­en, zu Vide­os und audi­tivem Mate­ri­al, wie zum Bei­spiel einer Auf­nah­me. Wir möch­ten hier­mit ger­ne allen Autor*innen und Gäs­ten für ihre Teil­nah­me dan­ken und freu­en uns sehr auf neue Per­spek­ti­ven und wei­te­ren Austausch! 

Die Konferenzteilnehmer*innen posie­ren für ein Grup­pen­fo­to am Ein­gang des Mit­tel­baus, in dem das ZMO behei­ma­tet ist. © MIDA

Kon­takt
Dr. Anan­di­ta Baj­pai (ZMO Ber­lin) anandita.bajpai[at]zmo.de

Dr. Hei­ke Liebau (ZMO Ber­lin) heike.liebau[at]zmo.de

Nico Putz (ZZF Ber­lin) nico.putz[at]zzf-potsdam.de