Von Brigitte Klosterberg
Veröffentlicht 2020
DOI 10.25360/01–2022-00032
Foto: Eine Karte der Festung und Stadt Tranquebar
Inhaltsverzeichnis
Historischer Hintergrund | Die Quellen und ihre Erschließung | Findmittel und Online-Datenbanken | Sekundärliteratur zum Missionsarchiv und seiner Erschließung | Editionen | Sekundärlieratur
Historischer Hintergrund
Am 6. Juni 1706 trafen die Theologen Bartholomäus Ziegenbalg (1682–1719) und Heinrich Plütschau (1677–1747) nach einer mehr als halbjährigen Schiffsfahrt in Tranquebar (heute Tharangambadi), dem Zentrum der dänischen Kolonien in Südostindien, ein und begründeten damit einen bis ins 19. Jahrhundert reichenden interkulturellen Dialog zwischen den europäischen Trägern der ersten protestantischen Mission in Kopenhagen, Halle und London und den Bewohnern auf dem Gebiet des südindischen Königreichs Tanjore. Da das Missionsunternehmen von der dänischen Krone getragen, von den durch den Pastor und Theologieprofessor August Hermann Francke (1663–1727) begründeten, später nach ihm benannten pädagogischen und sozialen Einrichten in Halle betreut und von der Society for Promoting Christian Knowledge (SPCK) in London gefördert wurde, wird die Mission in Tranquebar als Dänisch-Hallesche Mission oder Dänisch-Englisch-Hallesche Mission bezeichnet.
Ziegenbalg und Plütschau hatten in Halle studiert und waren dort mit den Ideen des Pietismus, der ersten Reformbewegung in der evangelischen Kirche seit der Reformation, in Berührung gekommen. August Hermann Francke hatte die Vision einer weltweiten Verbreitung des halleschen Pietismus. Das Waisenhaus und die Schulen in Glaucha vor den Toren der Stadt Halle sollten Fundament und Ausgangspunkt für eine universale, religiös fundierte Verbesserung aller Stände inner- und außerhalb Deutschlands werden. In diesen Kontext ist die Mission in Indien einzuordnen.
In Tranquebar und Umgebung wohnten etwa 15.000 Menschen, darunter Hindus, Moslems, katholische indische Christen sowie Europäer, die für die Ostindische Kompanie arbeiteten. Nach anfänglichen Konflikten mit der Ostindischen Kompanie, die sogar zu einer viermonatigen Gefängnishaft Ziegenbalgs führten, konnten die Missionare weitgehend störungsfrei agieren und weiteten von Tranquebar, dem Zentrum der Mission, allmählich ihren Radius in die umliegenden Gebiete aus. Es entstanden Missionskreise, die sich auch auf das englische Gebiet erstreckten, nachdem der Missionar Benjamin Schultze (1689–1760) wegen Auseinandersetzungen mit seinen Kollegen 1726 Tranquebar verlassen und in Madras (heute Chennai) eine protestantische Mission gegründet hatte. Diese wurde von der SPCK betreut und mit Missionaren aus Halle besetzt. Weitere Missionsstationen auf englischem Gebiet entstanden in der Folgezeit u.a. in Cuddalore (1730), Thanjavur (1762), Tiruchirapalli (1762), Tanjore (1772), Palamkodtei (1785) und führten zu einer regen Reisetätigkeit der Missionare.
Rückhalt für ihr Handeln erhielten die Missionare durch ihre Einbindung in ein weit verzweigtes Korrespondenznetz, das ihnen sowohl die Infrastruktur vor Ort erschloss als auch den Austausch mit ihrer europäischen Heimat beförderte. So nahmen sie Kontakt mit protestantischen Predigern in allen europäischen Niederlassungen zwischen Cochin und Batavia sowie am Kap der Guten Hoffnung auf, mit Wissenschaftlern in Europa und natürlich mit August Hermann Francke, seinen Nachfolgern und Mitarbeitern. Vor Ort suchten sie den Briefkontakt zu den Vertretern der britischen und niederländischen Ostindischen Kompanien, zu den katholischen Missionaren in Südindien und vor allem zu den Indern selbst, darunter Hindus verschiedener Kasten, Moslems, Rechtsgelehrte, Kaufleute und auch indische Fürsten. Eine der interessantesten Quellen über das Leben und Denken der Tamilen Anfang des 18. Jahrhunderts ist die sog. Malabarische Correspondenz, die die Missionare Bartholomäus Ziegenbalg und Johann Ernst Gründler (1677–1720) in den Jahren 1712 bis 1714 mit Einheimischen führten. Die Briefe wurden von den Missionaren nach Halle gesandt, dort redigiert, in dem seit 1710 erschienenen Periodikum Der Königl. Dänischen Missionarien aus Ost-Indien eingesandter Ausführlichen Berichten, den sog. Halleschen Berichten, im Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses publiziert und damit einem interessierten europäischem Publikum zugänglich gemacht.
Die Halleschen Berichte beinhalten Tagebücher, Briefe, Reisediarien, Abhandlungen, statistische Berichte und Nachrufe und waren damit nicht nur der wichtigste Informationsträger über die Dänisch-Hallesche Mission, sondern auch das probate Propagandamittel, um Spenden einzuwerben und ein Netzwerk von Sponsoren aufzubauen. Der Kreis der Abonnenten ging weit über das protestantische Deutschland hinaus bis nach Russland, Finnland, Livland, Nordböhmen, Dänemark, den Niederlanden, England, Italien und Österreich. Die Herausgeber trafen eine Auswahl aus den von den Missionaren eingesandten Dokumenten und zensierten zum Teil die Quellen im Sinne ihrer Missionsabsichten.
Für die Missionare war die Sprache das wichtigste Arbeitsinstrument, um das Wort Gottes in der Landessprache zu verbreiten und zu diesem Zweck die Bibel und pietistische Erbauungsliteratur zu übersetzen. Sie erlernten vor allem Tamil, aber auch Telugu und Hindustani, darüber hinaus auch Portugiesisch, das durch die Präsenz der Europäer und ihrer Nachkommen von Bedeutung war. Bartholomäus Ziegenbalg brachte bereits 1715 das Neue Testament auf Tamil in der Missionsdruckerei in Tranquebar heraus. Viele Missionare stellten auf dem Fundament ihres sprachlich fundierten Theologiestudiums vergleichende linguistische Forschungen an und leisteten damit Pionierarbeit. Dazu zählen Ziegenbalgs Grammatica Damulica (Halle 1716), Schultzes Grammatica Hindostanica (Halle 1745) und Grammatica Telugica (Madras 1728) oder das Tamil-English Lexicon von Johann Philipp Fabricius (1711–1791). In der Druckerei in Tranquebar wurden vor allem Übersetzungen der Bibel und protestantische Erbauungsliteratur, aber auch Grammatiken, Wörterbücher, Lehrbücher für den Schulunterricht, Kalender und Auftragsarbeiten der dänischen und englischen Kolonialbehörden produziert. Viele Kleinschriften verteilten die Prediger kostenfrei an die Bevölkerung.
Darüber hinaus kümmerten sich die Missionare um die Bildung der Jugend. Bereits 1707 wurde die erste Schule in Tranquebar gegründet, noch im selben Jahr folgte eine Mädchenschule, die vermutlich die erste Schule für Mädchen in Indien überhaupt darstellt. Auf die Unterweisung einheimischer Erwachsener zielte dagegen die Ausbildung von Katecheten, die als sog. „Nationalarbeiter“ unmittelbar im Dienst der Mission eingesetzt wurden. 1733 wurde der erste Inder, der von Ziegenbalg 1718 auf den Namen Aaron getauft worden war, ordiniert.
Viele Missionare haben sich nicht nur als Theologen, sondern auch als Forscher verstanden und ihre Beobachtungen zur Kultur und Gesellschaft, zur Fauna und Flora, zur Meteorologie und Medizin aufgeschrieben oder Präparate aus der Natur sowie Kultobjekte nach Halle geschickt, wo sie noch heute in der Kunst- und Naturalienkammer zu bestaunen sind. Einige Missionare wurden Mitglieder internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften, korrespondierten mit Akademiemitgliedern und Gelehrten in ganz Europa. Viele Beobachtungen und Beschreibungen wurden in den Halleschen Berichten, aber auch in wissenschaftlichen Zeitschriften und Journalen veröffentlicht und trugen damit zum Wissen über Indien in Europa bei. Mit der Zeit verlor Halle seine Funktion als ideelles Zentrum der Mission. 1837 übernahm die in Dresden gegründete Lutherische Missionsgesellschaft, ab 1848 Leipziger Missionsgesellschaft genannt, die Missionsstation in Tranquebar. Heute sind die evangelisch-lutherischen Christen Tamil Nadus überwiegend in der 1919 gegründeten Tamil Evangelical Lutheran Church (TELC) vereinigt.
Die Quellen und ihre Erschließung
Die Quellen zur Dänisch-Halleschen Mission werden überwiegend im Archiv der Franckeschen Stiftungen aufbewahrt. Bereits im 18. Jahrhundert wurde ein eigenes Missionsarchiv begründet, das in der Ostindischen Missionsanstalt auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen verwaltet wurde. Heute bildet es einen Bestand im Archiv der Franckeschen Stiftungen, der in eine Indien- und eine Amerika-Abteilung untergliedert ist. Der Begriff „Missionsarchiv“ hat sich aber erhalten und ist in der Literatur eingeführt. Bis zum Beginn der 1990er Jahre lagerten die Handschriften in eigens für sie gefertigten Archivtruhen. Heute werden sie in einem klimatisieren Magazin im Studienzentrum August Hermann Francke aufbewahrt.
Das älteste Verzeichnis zum Bestand stammt aus dem Jahre 1828. Erstmals wertete Wilhelm Germann (1840–1902) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Korrespondenzen der Missionare und der Missionsleitung unter Nutzung dieses Verzeichnisses für seine Werke über die Tranquebarmission aus. In der Folgezeit wurde das Missionsarchiv beständig erweitert, neue Archivalien gelangten in den Bestand oder wurden aus anderen Archivabteilungen umgelagert. In den 1950er Jahren wurde der Bestand in einem Findbuch und in einer Findkartei erneut erschlossen. Von 2003 bis 2005 wurde der gesamte Bestand im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützten Erschließungsprojekts formal und inhaltlich mit Inhaltsangaben und normierten Schlagwörtern neu verzeichnet und steht für Recherchen über die Website des Studienzentrums online zur Verfügung. Dort findet sich auch eine englischsprachige Version der Datenbank. Die jüngste Ergänzung erfuhr das Archiv der Franckeschen Stiftungen im April 2006 durch die Übernahme des Archivs des Leipziger Missionswerks als Depositum. Dieses bewahrt das ehemalige Tranquebar-Archiv, das Ende des 19. Jahrhunderts aus Indien nach Deutschland gekommen ist. Auch diese Archivalien sind in der Archivdatenbank des Studienzentrums verzeichnet. Darüber hinaus stehen sowohl sämtliche Tagebücher und Reisetagebücher aus dem Missionsarchiv als auch die gedruckten Halleschen Berichte in den Digitalen Sammlungen des Studienzentrums zur Verfügung.
Die Archivalien aus der Indien-Abteilung des Missionsarchivs der Franckeschen Stiftungen sind nicht nach einem einheitlichen Ordnungsprinzip abgelegt worden; sie wurden teils nach chronologischen, teils nach inhaltlichen Gesichtspunkten in Bestandsgruppen zusammengefasst. Das Missionsarchiv (Indien) umfasst 33.178 einzelne Handschriften.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um:
- Briefe und Tagebücher der Missionare,
- Briefentwürfe und Instruktionen des halleschen Direktorats an die Missionare,
- Briefabschriften des Missionskollegiums in Kopenhagen und der Society for Promoting Christian Knowledge (SPCK) in London an die Missionare,
- den innereuropäischen Briefwechsel zwischen den Missionsleitungen in Halle, Kopenhagen und London,
- Spendenbriefe von Förderern des Missionswerks,
- Missions- und andere Rechnungen,
- Schulkataloge zum Nachweis der Unterrichtstätigkeit und der Patenschaften über tamilische Kinder,
- Arbeitsverträge,
- Zeichnungen und Gebäudepläne
- Berichte und Abhandlungen der Missionare über Religion, Sprache, Sitten und Gebräuche, Flora und Fauna, Geografie und Klima sowie Medizin in Südindien.
In anderen Beständen des Archivs der Franckeschen Stiftungen finden sich ergänzend Archivalien zur Dänisch-Halleschen Mission: im Hauptarchiv 68 Briefe, 14 Werkmanuskripte, sechs Diarien, im Wirtschafts- und Verwaltungsarchiv 29 Akten mit Donationen, Legaten, Nachlassangelegenheiten, Stiftungen, Missionsrechnungen, Protokollen verschiedener Missionsvereine, im Bildarchiv sechs Gemälde, einige Kupferstiche und Fotos. Das sog. Tranquebar-Archiv innerhalb des Leipziger Missionsarchivs umfasst 1.482 Manuskripte der in Tranquebar aufbewahrten Korrespondenz aus Europa. Darunter befinden sich Originaldokumente von zentraler Bedeutung, wie beispielsweise die Berufungsurkunden und Instruktionen für die ersten Missionare durch den dänischen König, das Testament Bartholomäus Ziegenbalgs oder die eigenhändigen Schreiben August Hermann Franckes an die Missionare. Weitere handschriftliche Quellen, die sich unmittelbar auf den Bestand der Indienabteilung des Missionsarchivs beziehen, befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Der als Francke-Nachlass bezeichnete Bestand war ursprünglich Teil des Archivs der Franckeschen Stiftungen. Die Archivalien sind ebenfalls in der Archivdatenbank des Studienzentrums verzeichnet.
Zur Überlieferung der Dänisch-Halleschen Mission gehört auch eine Sammlung von Palmblatthandschriften, davon 102 Handschriften in Tamil und 162 Handschriften in Telugu. Es handelt sich primär um Übersetzungen von biblischen und anderen religiösen Texten und um Predigten. Die Handschriften auf Tamil wurden von Daniel Jeyaraj, die Handschriften auf Telugu von Gérard Colas und Usha Colas Chauhan erschlossen und sind über die Website des Studienzentrums weltweit abrufbar. Ergänzend zum Missionsarchiv sind in den Franckeschen Stiftungen eine Missionsbibliothek mit Drucken aus der Missionsdruckerei in Tranquebar und etwa 100 Gegenstände, die die Missionare aus Indien nach Halle gesandt haben, in der original erhaltenen Kunst- und Naturalienkammer aus dem 18. Jahrhundert überliefert. Dazu zählen Pflanzen- und Tierpräparate ebenso wie Artefakte. Letztere werden in einem eigenen „Malabarischen Schrank“ aufbewahrt und versammeln sowohl Alltags- als auch kultische Gegenstände.
Findmittel und Online-Datenbanken
Repertorium der Missions-Korrespondenz. Halle 1828. Halle, Archiv der Franckeschen Stiftungen: AFSt/W XXVIIII/-/24.
Findkartei 195oer Jahre. Halle, Archiv der Franckeschen Stiftungen.
Archivdatenbank des Studienzentrums August Hermann Francke
https://www.francke-halle.de/start.fau?prj=ifaust8_afst
Datenbank zu den Archivbeständen der Dänisch-Halleschen Mission
http://fas.francke-halle.de/cgi-bin/dhm.pl (deutsch)
http://fas.francke-halle.de/cgi-bin/dhmeng.pl (english)
Digitale Sammlungen des Studienzentrums August Hermann Francke,
https://digital.francke-halle.de/
Palmblatt- und Papiermanuskripte in Tamil
http://www.francke-halle.de/francke.htm/archiv/tamil/index.html (deutsch)
http://www.francke-halle.de/francke.htm/archiv/tamil/pbm/gesateng.html (english)
Palmblattmanuskripte in Telugu
http://www.francke-halle.de/francke.htm/archiv/tamil/pbm/gesateng.html (english)
Sekundärliteratur zum Missionsarchiv und seiner Erschließung
Gröschl, Jürgen, „Die Erschließung der Quellen zur Dänisch-Halleschen Mission im Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen“. In: Heike Liebau, Andreas Nehring, Brigitte Klosterberg (Hg.) Mission und Forschung. Translokale Wissensproduktion zwischen Indien und Europa im 18. und 19. Jahrhundert. Halle: Verlag der Franckeschen Stiftungen, 2010, S. 47–53.
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——–, „Kooperative Erschließungsprojekte im Archiv der Franckeschen Stiftungen am Beispiel des Berliner Francke-Nachlasses und der Handschriften zur Dänisch-Halleschen Mission“. Aus evangelischen Archiven 45 (2005): S. 90–101.
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Pabst, Erika, Thomas Müller-Bahlke (Hg.), Quellenbestände der Indienmission 1700–1918 in Archiven des deutschsprachigen Raums. Halle: Niemeyer, 2005, S. 15–26.
Storz, Jürgen, „Das Missions-Archiv (Indien) der Franckeschen Stiftungen zu Halle“. In: Joachim Dietze (Hg.) Eine wissenschaftliche Bibliothek und ihr Umfeld. Beiträge aus der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt anlässlich des 100. Geburtstages von Fritz Juntke. Halle: Univ.- u. Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, 1986, S. 31–37.
Editionen
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Jeyaraj, Daniel (Hg.), Bartholomäus Ziegenbalgs Genealogie der malabarischen Götter. Edition der Originalfassung von 1713 mit Einleitung, Analyse und Glossar. Halle: Verlag der Franckeschen Stiftungen, 2003.
Jeyaraj, Daniel (ed.), Tamil language for Europeans: Ziegenbalg’s “Grammatica Damulica” (1716). Transl. from Latin and Tamil, annot. and commented by Daniel Jeyaraj with the assistance of Rachel Harrington. Wiesbaden: Harrassowitz, 2010.
Jeyaraj, Daniel, Richard Fox Young (Hg.), Hindu-Christian epistolary self-disclosures. “Malabarian Correspondence” between German Pietist missionaries and South Indian Hindus (1712 1714). Translated, introduced and annotated by Daniel Jeyaraj and Richard Fox Young. Wiesbaden: Harrassowitz, 2013.
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Trepp, Anne-Charlott, „‘Daher entsteht so viel naturhistorisches Unheil‘. Wissens- und Kulturtransfer zwischen Indien und Europa. Die Halleschen Missionsberichte“. In: Beck, Andreas (Hg.), Literatur der Frühen Neuzeit und ihre kulturellen Kontexte. Frankfurt am Main [u.a.]: Lang, 2012, S. 229–255.
Brigitte Klosterberg, Franckesche Stiftungen zu Halle
MIDA Archival Reflexicon
Editors: Anandita Bajpai, Heike Liebau
Layout: Monja Hofmann, Nico Putz
Host: ZMO, Kirchweg 33, 14129 Berlin
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ISSN 2628–5029