Am 30. und 31. Januar 2015 fand am Seminar für Südasien-Studien, Institut für Asien- und Afrikawissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin die Eröffnungskonferenz des DFG-geförderten Langfristprojekts “Das moderne Indien in deutschen Archiven, 1706–1989” statt. Das Projekt hat offiziell am 1. November 2014 begonnen, wobei die Forschungen arbeitsteilig an drei in Göttingen und Berlin ansässigen Partner-Institutionen durchgeführt werden. 21 Teilnehmer von verschiedenen Institutionen im In- und Ausland nahmen an dem Workshop teil, der 16 Beiträge umfasste. Er war in 8 Panels mit jeweils zwei Beiträgen unterteilt. Dabei handelte es sich um 12 Beiträge von Wissenschaftlern und 4 Experten-Berichte. Während die einzelnen Beiträge sich mit spezifischen Themen befassten, anhand derer die Wissenschaftler ihre Beschäftigung mit Indien-relevanten Beständen verschiedener deutscher Archive vorstellten, vermittelten zwei der Experten-Berichte (Prof. Dr. J. Oesterheld und Prof. Dr. D. Weidemann) einen Überblick über die relevanten Bestände in deutschen Archiven sowie mögliche, bisher noch wenig bearbeitete Forschungsgebiete. Bei den anderen beiden Berichten handelte es sich einerseits um Erfahrungen bezüglich der Archivarbeit und des Nachweises von Material zu Afrika in ausgewählten deutschen Missionsarchiven (Prof. Dr. A. Jones) und andrerseits um den Beitrag eines der Mitbegründers von „Facts and Files“, einer selbständigen Forschungseinrichtung, die sich auf Archivrecherchen und deren Aufbereitung in Datenbanken spezialisiert hat (F. Drauschke). Während die beiden erstgenannten Berichte dem Publikum auf der Grundlage der während ihrer langen Forschungstätigkeit gewonnenen Expertise zweier Südasien-Historiker einen umfassenden Überblick über die Indien-bezogenen Bestände in deutschen Archiven vermittelten, präsentierten die zuletzt genannten Beiträge Kenntnisse bezüglich methodologischer Überlegungen, die für die Arbeit an einem großangelegten Projekt wie MIDA von großer Relevanz sind. Dieses Format ermöglichte die Präsentation einer vielversprechenden Mischung von Information über spezifische Projekte, die sich auf ganz bestimmte deutsche Archive beziehen, und Erkenntnissen bezüglich methodologischer Probleme, die bei dem Unterfangen, die große Bandbreite an Quellenmaterial zum indischen Subkontinent in den Archiven der deutschsprachigen Regionen Europas systematisch zu erfassen, zu bedenken sind